Den Zufall einladen: Frühstückstisch in einem Restaurant mit Pancakes, Brötchen und verschiedenen Aufstrichen.

Rausgehen und darüber reden

Oder wie man den Zufall einlädt.

Wie oft bewertet man eine günstige Entwicklung mit „Glück gehabt“? Ist es wirklich immer „nur“ Glück, wenn sich gute Chancen ergeben, durch die man seinen Zielen und Wünschen näher kommt?

Vor genau zwei Jahren saß ich mit meiner Freundin Janina bei einem leckeren Frühstück in Lüneburgs Innenstadt zusammen. Wir hatten uns lange nicht gesehen und entsprechend viel zu berichten über die Veränderungen in unserer beiden Leben.

Den Zufall einladen: Frühstückstisch in einem Restaurant mit Pancakes, Brötchen und verschiedenen Aufstrichen.

Ich hatte damals vor wenigen Monaten meinen Job gekündigt und wollte in Kürze mit einer Fortbildung zur „Social Media Managerin“ beginnen. Mir hatte die Arbeit an Websites und für die Social Media Accounts in meinen früheren Arbeitsstellen so viel Spaß gemacht, dass ich dies nun auch endlich als Hauptjob (und nicht „nebenbei“) ausüben wollte. Wie und wo wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Ganz zaghaft hatte ich mal überlegt, dass man diese Art von Arbeit doch auch sehr gut selbstständig durchführen könnte. Im Gespräch mit Janina dachte ich wieder laut darüber nach – und wurde sofort von ihr darin bestärkt. Das könne sie sich sehr gut vorstellen und ich solle mir den Gedanken ruhig nochmal genauer ansehen. Janina ist ehemalige Profisportlerin und begeisterte Marathonläuferin – und offenbar ist etwas von ihrer Energie und Zielstrebigkeit zu mir über die Teller mit den Pancakes hinweg zu mir rüber gesprungen.

Zufall: Wiedersehen im Drogeriemarkt

Mir gefiel die Vorstellung von der Selbstständigkeit sehr. Neben der Social Media-Fortbildung hatte ich auch einen Kurs „Content Management mit WordPress & Joomla“ gebucht. Das passte also schon irgendwie gut zusammen. Und während ich noch beschwingt vom gemeinsamen Frühstück und den irgendwie aufregenden, zaghaften Plänen durch die Stadt und noch kurz in den nahegelegenen Drogeriemarkt schlenderte, hörte ich meinen Namen über die Regale hinweg. Ulrike Fricke, Stimmtrainerin, die ich aus durch meinen früheren Job kannte, war bereits an der Kasse der Drogerie und hatte mich hineinkommen sehen. Wie schön! Wir hatten uns lange nicht gesehen, obwohl wir beide in Lüneburg wohnen. Und ich schätze Ulrikes kreative und inspirierende Gedanken sehr und freute mich über das Wiedersehen. Ulrike war ganz beseelt und motiviert, denn sie kam gerade von einem Netzwerktreffen und hatte viele Pläne für ihre Marketingaktivitäten. Website und Social Media Accounts sollten frischer und aktueller werden. Aber es fehlte die Zeit und Kenntnisse – und das kostete wiederum Zeit, sich mit der Technik auseinanderzusetzen.

Konnte das denn wirklich Zufall sein? Ich erzählte Ulrike von meiner neuen beruflichen Richtung und dass ich gerade eben erst über die Option nachgedacht hätte, genau diese Unterstützung hauptberuflich als selbstständige „Webseiten-Pflegerin“ anzubieten. (Die „Gärtnerei“ entstand erst später). Ulrike war begeistert und wir beschlossen, uns noch einmal in Ruhe zusammenzusetzen.

Es dauerte noch ein wenig, bis wir dann wirklich an ihrer Website gearbeitet und gemeinsam über eine Strategie für ihre Social Media Accounts erstellt haben. In der Zwischenzeit habe ich meinen Abschluss als Social Media Managerin gemacht, viel über die Gestaltung von Websites dazugelernt – und nebenbei auch bereits mein erstes Projekt durchgeführt, bei dem übrigens der Name „Webseiten-Gärtnerei“ geboren wurde. (Liebe Astrid, ich bin dir auf ewig dankbar für diese Anregung!)

Zufälle einladen und dem Glück die Türen öffnen

Ich durfte in meinem früheren Job einmal eine Diskussionsveranstaltung begleiten, bei der es darum ging, ob man für eine erfolgreiche Karriere Glück bräuchte. Frauke Narjes, meine damalige Chefin, erläuterte in ihrem Impulsvortrag, Glück im Sinne von „günstiger Zufall“ würde nicht einfach so passieren. Der Zufall wolle eingeladen werden und so sei Glück für die Karriere weniger zufällig, sondern bewusst wahrgenommene Chancen. Sobald man sich mit einem Thema intensiver beschäftigt, neue Informationen recherchiert und sich mit anderen darüber unterhält, begegnet einem dieses Thema immer häufiger auch in anderen Situationen und Zusammenhängen. Karriereoptionen nimmt man zum Beispiel ebenso eher wahr, wenn es ein klares Bild vom Karriereweg gibt. Und wenn man darüber mit Menschen spricht. Denn diese kennen jemanden, der jemanden kennt, der jemanden kennt … , der gerade vor kurzem doch auch etwas Interessantes zu diesem Thema erzählt hatte. Ähnlich wirken auch sogenannte Vision Boards, auf denen Ziele und Wünsche visualisiert und immer wieder vor Augen geführt werden. Klare Vorstellungen vom Ziel helfen, Zufälle einzuladen und den passenden Weg einzuschlagen.

So sehr vielen verschiedenen Menschen musste ich gar nicht von meiner Idee erzählen. Doch diese kleine Begebenheit, dieses – zufällige – Treffen mit Ulrike im Drogeriemarkt nach dem Gespräch mit Janina, hat ganz viel in Bewegung gebracht. Und mein langjähriges, sehr gutes Netzwerk hat mir zusätzlich einen guten Start beschert, worüber ich sehr dankbar bin!
Geh also raus, wenn du einer Idee nachgehen und diese verwirklichen willst, und sprich darüber – um dem glücklichen Zufall die Türen zu öffnen.

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